Instrumente

Freunde, Werkzeuge, Mittel zum Zweck ?

 

Vermutlich war das erste „Instrument“ in grauester Vorzeit eine Art Trommel, wahrscheinlich schlug irgendein Vorzeitmensch einmal versehentlich mit einem Knüppel auf einen hohlen Baumstamm oder so und fand den Ton dann interessant.  Vielleicht war das nächste Instrument der entstehenden Menschheit eine Art Flöte, vermutlich ein Schilfrohr, in das ebenso versehentlich einmal hineingeblasen wurde.  Und vielleicht entdeckten die damaligen Zeitgenossen dann auch das erste Mal diese Töne, die sie selbst mit dem Mund erzeugen konnten … und schon hat man eine ganze Band … ;-)

 

Bis heute hat sich einiges getan, sich langsam steigernd und aktuell sich im Düsentempo entwickelnd. Von dem ersten, gezielt eingesetzten „Trommel“-Ton bis zum heutigen kompliziertesten Multisample mit den Tausenden von Parametern, sidechains und Fehlerquellen … dazwischen „liegen Welten“ … und doch fragt man sich manchmal, ob das Einfache, das Direkte, das „Damals…“ nicht doch irgendwie … gemütlicher, auch humanistischer war und den Musiker weniger technisch überforderte, den eigentlichen Musikprozess schneller zugänglich machte als die heutige, technisch so brilliante „schöne neue Welt“ … mit den faszinierenden Möglichkeiten, die natürlich auch wieder so verführerisch sind …

 

Vielleicht war die Zeit vor unserer Zeit heute die bessere, weil damals die Musiker im Prinzip nicht nur etwas von ihrem Handwerk verstehen mussten und Dilettantismus damals kaum Chancen hatte. Deswegen gab es auch eine noch überschaubare Anzahl von Künstlern, Musikern, Bands, von Musikverlagen und Plattenfirmen, es gab Talentscouts und den Willen, sich seine Künstler auch aufzubauen und zu ihnen zu stehen, ihnen Zeit zu lassen, sich zu entwickeln. Heute scheint all das in einem „technisch-verkaufshysterischen Tsunami“ hinweg gespült zu sein, überschwemmt von „immer mehr – immer weiter – immer höher „  … leider nicht mehr von „immer besser, glaubwürdig und seriös“.  Ich denke, kaum ein anderer Industriezweig hat sich selbst so blind den Ast, auf dem er saß, selbst abgesägt wie die „Musik-Industrie“.

 

Dass man heute „das Pferd von hinten aufzäumt“ und das noch nicht einmal richtig, dass ein Wort wie „Superstar“ heute einen so bitter-bösen, nervigen Beigeschmack bekommen hat … wer hätte das in den 60ern/70ern geglaubt? Oder, dass Kopien von Kopien von Kopien kurzzeitig mehr verkaufen als das Echte? Dass den Menschen, den jungen Menschen insbesondere, heute kaum mehr Zeit gelassen wird, sich selbst zu entwickeln, Persönlichkeiten auszubilden, Fähigkeiten kennen zu lernen und auszubauen?

 

Vielleicht ist das auch ein Preis dafür, dass wir heute so viel mehr Möglichkeiten haben, auch instrumental und technisch, vielleicht muss man damit leben. Vielleicht sehnt man sich deswegen öfter zurück in die Zeit, wo ein Instrument einem eine ganze Welt versprach, wenn man es beherrschen lernen würde … auch wenn das selten mal in Erfüllung ging

 

Und man sehnt sich zurück in die Zeit, wo ein „Superstar“ –meist weltweit- Größe und Können mit sich brachte, Charakter und einmalige Ausstrahlung …

 

„…sag‘ mir, wo die Blumen sind … wo sind sie geblieben?“

 

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Music is a special friend ... untill the end! (Jim Morrison)

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