Bang Bang ... my baby shot me down ... (Cher)
„Schlagende Argumente“ …
Nicht wegzudenken aus der Musik.
The BEAT goes on … sangen schon Sonny & (vor allem) Cher … der Beat, der Schlag, der Rhythmus …das Herz jeden Musikstückes, wenn man nicht gerade in der völlig freien Welt des Absonderlichen weilt … z.B. in Halberstadt, wo Philipp Glass ein Musikstück jahrzehntelang spielen lässt, so in etwa jeden Monat einen Ton …
Der Rhythmus, der Beat, der Herzschlag jedes Musikstückes wird normalerweise natürlich in kürzeren Zeitabständen – bpm = „beats per minute“- gemessen und gespielt. Von dem ersten Trommelschlag in grauester Vorzeit … passend: Ringo Starr spielte in einem Film mit der in der Zeit spielte, CAVEMAN … bis heute … nebenbei: Ringo spielt immer noch, allerdings konventionell auf seinem Ludwig Schlagzeug … und wird … modern gesampelt! Damit auch wirklich alle so klingen können wie er. Tun sie aber doch nicht ... ;-)
Trommeln am Mohawk … Kriegstrommeln der Ureinwohner … sie besagten nichts Gutes damals und in den Spiel-Filmen darüber. Wenn man sie hörte, bekam man nach und nach nicht nur Trommelschläge um die Ohren … sicher waren diese Töne so gefürchtet wie das Trompeten der karthagischen Kampf-Elefanten, die zum Angriff blasenden Dudelsäcke der schottischen Bravehearts oder der Gesang unseres gallischen Lieblings-Barden Troubadix … höchstes Drohpotential.
Auch heute noch nicht zu verachten. In einem beeindruckenden Konzert der „Les Tambours de Bronx“ in der Braunschweigischen Aerodata Halle (nebenbei: nicht für Musikerlebnisse gebaut!) waren die archaischen Klänge der „Trommeln“, sprich: Mülleimer, auf die u.a. mit armdicken Stöcken bis zum Bruch derselben eingeprügelt wurden, so laut, so brutal, so agressiv, daß ich damals blass wurde, mir wurde schwindelig und ich musste hinaus. Schock! Allerdings: ich hatte mir vorher den Fuß verstaucht, war trotzdem zum Konzert „gegangen“ (soweit das möglich war) und die Schmerzen und der Lärm … das war dann doch zuviel, keinesfalls „What A Beautiful Noise“, wie Neil Diamond auch gerade wieder in seiner letzten Hot August Night 2010 sang … aber: ein eindrucksvolles Erlebnis. Ohne Tanzeinlagen wie bei „Stomp!“ … aber dennoch … beeindruckend. Arme Mülltonnen!
BANGING ON THE DRUM
Meine erste Erfahrung mit Trommeln war ein Topf, der mit Kochlöffeln bearbeitet wurde. Viel später las ich, dass Pete York genauso einmal angefangen hatte. Ich machte dann die Erfahrung, dass ein guter Luftballon, zwischen den Knien gehalten, den man mit Kochlöffeln „bearbeitete“, auch ganz gut geeignet war, wegen des „Rebounds“ … allerdings wusste ich damals noch nicht, dass es so ein Wort gibt. Es war ja die Zeit meiner ersten „Gitarre“ namens „Federballschläger“ …
Dann bekam ich irgendwann ein paar Bongos. Das war schon was. Und nach und nach eine Menge Zeugs, alte „Kommt-zum-Essen-Gongs“, Klingelröhren (auch bekannt geworden später als „Tubular Bells“ …) und Fahrradklingeln und alles Mögliche, womit dann rhythmisch (?) Krach gemacht werden konnte. War lustig.
Dann kam irgendwann eine HiHat dazu, eine Snaredrum … später eine elektrische Rhythmusmashine namens MF1 von Fricke aus Berlin … mit Klappschaltern … ein witziges Teil. Habe ich noch.
Und wieder (bessere) Bongos und auch noch Kongas (alles in rot), Rhumbakugeln, Mozartkugeln…, Shaker, Tambourine, Schellenkränze, Klanghölzer, ein australisches Schwirrholz, und eine Menge mehr.
Dann, ich spielte gerade für die Rocky Horror Show im Gymnasium Salzgitter Bad, kam die Anfrage, für ein Kirchen-Oratorium Freiwilliger zu sein … Schlagzeug und Pauken. Pauken würden geliefert werden. Aber ich habe kein Schlagzeug! Kein Problem, die bisherige Schlagzeugerin verkauft ihr Set, sie wechselt zu … Blockflöte. Nun, die Schlagzeuger unter uns wissen, das erspart einem viel Schlepperei … nun denn, gesagt getan und danach mehrfach für Oratorien als Schlagwerker im Einsatz. Ohne Notenkenntnisse, nur gelernt, wann wo wie was zu ertönen hat. Meistens hat es geklappt.
Wir führten das Oratorium in internationaler Besetzung mit der Partnergemeinde Poulton Le Fylde aus England auf, viele Sänger, einige Musiker. Zwei mal fuhr ich innerhalb einer Woche nach Frankfurt, wir spielten dort auf demKirchentag, d.h. zwei mal einpacken, hinfahren, auspacken, spielen, einpacken, zurückfahren, auspacken … nun weiß ich, dass „auf Tour“ zwar gut klingt, aber in der Praxis doch sehr anstrengend ist.
STUDIO BEAT
Da ist es doch zuhause am besten! Hier verzichtete ich schnell auf den Einsatz von „Naturschlagzeugen“, denn die Möglichkeiten mit Sampler, E-Drum und auch Rhythmusgeräten erleichterte die Sache doch immens. Meine Sampler Drum Sound sind die von Steve Lillywhite, abgerufen über Taste und Kontakt 1 dann 2, jetzt 3.
Bei e-bay erstand ich die Roland Handsonic, was die Congas und Bongos aufnahmetechnisch arbeitslos machte, aber mit so vielen Klasse Sounds und Spiel- und Aufnahmemöglichkeiten un“schlagbar“ blieb.
Eine Roland R70 Rythmusmaschine hatte ich schon länger, ergänzt jetzt durch eine Alesis Maschine. Mittlerweile sind die Möglichkeiten doch sehr vielfältig und ich kann wählen … dennoch … die Congas sind immer wieder eine gute Gelegenheit, auch mal schnell ein paar Schläge zu rhythmisieren … auch in Erinnerng an ein weiteres Oratorium, wo ich vorschlug, mit Congas, Bongos und Pauken zu arbeiten. Es hatte geklappt und das schwere Schlagzeug musste nicht transportiert werden.
BACKBEAT
Als junger Schüler kaufte ich einmal ganz stolz im damaligen Kaufhaus Hertie in Braunschweig (die mit dem „Holz-Paternoster“ damals noch) ein paar Schlagstöcke. Der Verkäufer lachte (mich aus?) und meinte grinsend … „little drummer boy“ …
An der Wand hingen die „Hertiecasters“ … billigste Gitarren und eigentlich nicht zu gebrauchen ... das Kaufhaus gibt es nicht mehr und die „Hertiecasters“ werden jetzt zu Preisen gehandelt (e-bay), die es nicht wert sind … aber die sentimentale Erinnerung rechtfertigt das wohl. PAWN SHOP HEAVEN!